Erich Brendel

Inspiriert vom Kubus


Das Bauhaus Weimar in den goldenen Zwanziger Jahren: In der Tischlerwerkstatt studierten 31 Lehrlinge, darunter Erich Brendel und Marcel Breuer, die beide dort ihren Gesellenbrief erwarben. Von 1921-1926 dauerte Brendels Studium in der Goethe-Stadt. Er war begabt und einer der wenigen, die im Architekturbüro von Walter Gropius tätig werden durften. Spuren finden sich im einzigen Architekturzeugnis des Bauhauses: das „Haus am Horn“ in Weimar, das 1923 zur großen Bauhaus-Ausstellung entworfen wurde und als Muster- und Experimentalhaus für modernes Wohnen mit formschönen Materialien galt.


Alle Werkstätten steuerten zur Inneneinrichtung der Wohnräume bei, die sich um ein lichtdurchflutetes Atrium gruppierten. Erich Brendel entwarf mit Alma Buscher das Kinderzimmer. Möbel, Leuchten, Teppiche, keramische Gefäße und die farbige Gestaltung sollten eine Einheit bilden.

Dass Erich Brendels Denken formal wie konstruktiv geprägt war, beweist nicht nur seine Tätigkeit von 1948-1963 als Dozent in Frankfurt am Main für Hochbau, sondern vor allem ein Möbel, das er 1924, inspiriert von den strengen, kubischen Formen des Direktorenzimmers von Walter Gropius entwarf. Ein rollbarer Würfel, der sich an vier Seiten wie eine Blume aufklappen ließ und sich vom kleinen Teetisch zum Esstisch entfaltete.

Er wurde als Nr. 7 der „Neuen Arbeiten der Bauhaus-Werkstätten“ dokumentiert. Zwischen 1978-1981 arbeitete Tecta intensiv mit Erich Brendel, um den Tisch unter der Bezeichnung M10 werkgetreu in Lauenförde zu reproduzieren und auf Brendels Wunsch ebenfalls in einer verkleinerten Version als Couchtisch K10 auszuarbeiten. 
 


Bauhaus

Originale

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K10
Klapptisch
Bauhaus Original
Erich Brendel
1924

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M10
Klapptisch
Bauhaus Original
Erich Brendel
1924


Bauhaus

Neuinterpretationen

tecta_nowhaus_K10N_tisch_gross.jpg

K10N
Neuinterpretation
Tobias Groß
2018

K10
Bauhaus Original
Erich Brendel
1924