Walter Gropius

Erfinder der Regeln


Gründer und Denker der Bauhaus-Idee. Der Architekt und Gründer des Bauhauses, Walter Gropius (1883-1969), verspottete die überkommene Architektur gerne als „Salonkunst“. Er stammte selbst aus einer Familie großer Baumeister: Martin Gropius war sein Großonkel. Walter Gropius brach sein Architekturtudium ab und  lernte zunächst im Büro von Peter Behrens – wie übrigens auch Adolf Meyer, Mies van der Rohe oder Le Corbusier. In kurzer Folge schuf Gropius das, was wir heute Moderne nennen – einen entschiedenen Bruch von und mit den Konventionen der Vergangenheit. 


Dazu zählte, dass er die Prinzipien des Maschinenzeitalters – Typisierung und Standardisierung – nicht etwa ablehnte, sondern in seiner Gestaltung produktiv machte. „Entschlossene Bejahung der lebendigen Umwelt der Maschinen und Fahrzeuge“, schrieb der Bauhausdirektor 1926 und sah in der „Schaffung von Typen für die nützlichen Gegenstände des täglichen Gebrauchs eine soziale Notwendigkeit.“

Aus diesem Geist entstand nicht nur das Fagus-Werk als Ikone modernen Bauens und das Dessauer Bauhaus, hier wurden die Grundlagen dessen gelegt, was uns heute noch antreibt. „Das Ziel, typische Modelle zu schaffen, die alle wirtschaftlichen, technischen und formalen Forderungen erfüllen, verlangt eine Auslese bester, umfassend gebildeter Köpfe, die in gründlicher Werkpraxis wie in exaktem Wissen der formalen und mechanischen Gestaltungselemente und ihrer Aufbaugesetze geschult sind.“

Seiner kritischen Haltung zur traditionellen Baukunst konnte er mit der Bauhaus-Gründung eine neue Denkschule entgegen setzen. 1919 wurde Gropius zum Direktor der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst im thüringischen Weimar ernannt und gab der neuen Schule den Namen „Staatliches Bauhaus in Weimar“. 

Die Vision, die Gropius trieb, war nicht allein die Errichtung eines „Baus der Zukunft“ und ein Gesamtkunstwerk, sondern der höchst moderne Ansatz die Einteilung von Lehrling und Meister zwar einzuhalten, aber die beiden Lehren neu zu verweben. Über die Disziplinen hinweg zu arbeiten, interdisziplinär und im Geist des Forschens und Experimentierens. 

So verstand es Gropius ebenso, die  Ideen aus der Architektur in die Gestaltung von Möbeln zu übertragen, etwa die einzigartige Durchdringung von Volumen und Linearität, die viele seiner Entwürfe auszeichnet. Walter Gropius führte das Bauhaus bis zu seiner Schließung 1933, emigrierte 1934 nach England und 1937 nach Cambridge in die USA,  um als Professor für Architektur an der Harvard University zu lehren.
 



Bauhaus

Originale

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F51-2
Sofa, 2-Sitzer
Bauhaus Original
Walter Gropius
1920

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F51-3
Sofa, 3-Sitzer
Bauhaus Original
Walter Gropius
1920

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F51
Sessel
Bauhaus Original
Walter Gropius
1920

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D51-2
Bank, 2-Sitzer
Bauhaus Original
Walter Gropius
1922/23

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D51-3
Bank, 3-Sitzer
Bauhaus Original
Walter Gropius
1922/23

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D51
Sessel
Bauhaus Original
Walter Gropius
1922/23


Bauhaus

Neuinterpretationen

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F51N
Neuinterpretation
Katrin Greiling
2018